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Felsformation

Autor: Andreas "Kaio" Braun

Vorwort

Ich möchte hiermit einige Anregungen und Hinweise für den Bau von Tabletop – Geländen geben. Dies sind Überlegungen und Erkenntnisse, die ich beim Bau von Geländestücken für Chronopia / Warzone angestellt habe bzw. gemacht habe.
Der folgende Artikel soll nur Anregungen geben und eine mögliche technische Ausführung beschreiben. Für die Realisierung gibt es sicher noch andere Möglichkeiten, die jedem freigestellt sind diese auch anzuwenden. Ich werde auch auf detaillierte Arbeitsanweisungen verzichten, diese sind verschiedenen Modellbaubüchern gut beschreiben.

Grundlegende Überlegungen

Bevor man mit dem Geländebau anfängt, sollte man sich überlegen was für ein Gelände man bauen will, unter Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte:
  • Was für einen Typ von Gelände will ich Bauen (zum Gebrauch beim Spielen oder für die Ausstellung in der Vitrine)?
    Diese Überlegung ist wichtig für die konzeptionelle Gestaltung, da ein Anschauungsmodell wesentlich detaillierter sein kann, als ein Geländestück zum Spielen (z.B. Wald oder Buschwerk, dürfen bei einem Gelände zum Spielen nicht zu dicht sein, da sonst keine freie Plazierung der Figuren möglich ist)
  • Für welches Tabletop – Systeme soll das Gelände verwendet werden (nur Nahkämpfer, nur Fernkämpfer oder gemischt)?
  • Welche Szenarien möchte ich spielen (sind genügend verschiedene Optionen möglich)?
  • Wieviel Platz habe ich zu Verfügung, bzw. muss das Gelände später platzsparend verstaut werden können?
  • Aus wie vielen verschieden Teile soll das Gelände bestehen, sollen eventuell die verschiedenen Teile einzeln genutzt werden können?


Auswahl und Planung des Geländes

Unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Punkte, überlegte ich mir eine Geländeformation, die ich sowohl für Chronopia als auch Warzone Spiele einsetzen kann, die mehrere verschiedene Szenarien ermöglicht.
Ich überlegte mir ein ausgetrocknetes Flusstal oder Gebirgspass mit spärlichen Bewuchs und wuchtigen Felsformationen links und rechts, die zur Truppenaufstellung und Spielbewegungen genutzt werden können.
Das Gelände konzipierte ich aus zwei Teilen, die auch einzeln eingesetzt werden können. Als Struktur wählte ich eine Porphyr ähnliche Gesteinsformation mit verschieden Ebenen, wobei maximal Level 2 erreicht wird. Zu diesen Überlegungen fertigte ich eine Skizze in Originalgrösse an. Mit dieser Skizze überprüfte ich meine Überlegungen für die Aufstellung und Spielbarkeit des Geländes. Ein besonderes Augenmerk legte ich dabei auf die verschiedenen Aufstellungs- und Bewegungszonen, d.h. ich prüfte mit reellen Figuren nach, ob die Platzverhältnisse ausreichen waren.

Bau des Geländes

Die Skizze übertrug ich auf die geteilte Bodenplatte, damit ich die Maße für den Geländebau direkt übernehmen konnte.
Nach dieser Skizze fertigte ich dann das Grundgerüst für das Gelände. Als Material verwendete ich einfaches Putzträgergewebe aus dem Baumarkt (Preis ca. 1 – 2€ je m²) Das Gewebe wird durch eine einfaches Holzgerüst getragen. Die Befestigung des Gewebes und der Grundlegenden Modellierung der Geländeform erfolgte mittels Heisskleber.

Gesamtansicht Front
Gesamtansicht Front

Gesamtansicht Rück
Gesamtansicht Rück

Details
Details
Details

Auf diese Trägerstruktur bringe ich die Grundstruktur des Geländes aus Gips auf. Dabei ist ein langsam härtender Gips von Vorteil, da einfach mehr Zeit bleibt die Arbeiten auszuführen. Je nach Geländegrösse ist eventuell in verschieden Abschnitten zu arbeiten, weil im Anschluss an das Aufbringen des Gipses noch vor dem vollständigem Aushärten die eigentlichen Modellierungsarbeiten beginnen sollten. In diesem Arbeiten wird dann die endgültige Geländestruktur festgelegt.

Aus meiner Sicht als vorteilhaftes Material hat sich Fugenspachtel (z.B. "UNIFLOTT" von Knauf) für Gipskartonplatten bewährt, da dieser eine lang Verarbeitbarkeitsdauer besitzt. Dieses Material ist ebenfalls einfach im Baumarkt erhältlich.

Bild 5

Im Bild oben ist die gesamte Geländeformation zu sehen, nachdem "einfach" das Stützgewebe mit Gips belegt worden ist. Dabei ist auf eine ausreichende Materialstärke zu achten, da im folgenden Arbeitsschritt auf dem Gips die Details des Geländes mittels eines geeigneten Werkzeuges z.B. Stechbeitel herausgearbeitet werden.

Bild 6

In dieser Detailansicht sind schon die Geländeformationen zu erkennen und auch die Stellen, an denen eine stärkerer Materialauftrag erfolgt ist. An diesen Stellen wird einfach für die Modellierarbeiten eine grössere Materialstärke benötigt.

Detaillierung / Strukturierung

Nun ist, nach einer kurzen Wartezeit, eine schnelle und konzentrierte Bearbeitung des Geländes notwendig, bevor der Gips vollständig ausgehärtet ist. Nach der Aushärtung ist prinzipiell noch eine Bearbeitung möglich, welche aber wesentlich schwerer auszuführen ist. Der empfohlene Fugengips hat eine relativ lange Aushärtzeit, welches den Anforderungen entgegenkommt. Sind die Geländestrukturen grösser, so empfiehlt es sich Gipsauftrag, die Strukturierung und Detaillierung in einzelnen Abschnitten nacheinander auszuführen.

Aus der Gipsformation bzw. Gipsoberfläche wird jetzt mit einem geeigneten scharfen Gegenstand (Stechbeitel, Modelliermesser) die gewünschte Oberflächenstruktur herausgearbeitet. Dabei ist die notwendige Arbeitsgenauigkeit von den gestellten Ansprüchen und der gewünschten Oberflächenformation abhängig. Wichtig ist aus meiner Sicht nur, das es insgesamt en stimmiges Bild ergibt.

Bild 7
Bild 8

Oben kann man die herausgearbeiteten Felsstrukturen mit verschiedenen Abbruchkanten erkennen.
Gleichzeitig ist zu erkennen, dass die Geländeformation zum Spielen entworfen ist. Es ist der nach Höhenlevel strukturierte Geländeaufbau mit ausreichender Stellfläche für Figuren zu erkennen, ohne jedoch das Gesamtbild zu stören.

Ist die Strukturierung abgeschlossen, lässt man das gesamte Gebilde vollständig aushärten und abtrocknen.

Farbliche Gestaltung

Die Gipsoberfläche ist ein stark saugender Untergrund, weswegen es notwendig ist, die Fläche zu Grundieren. Es bietet sich dafür die Verwendung von "Tiefengrund" (Baumarkt/Malerbedarf Tiefengrund bzw. Grundierung für starksaugende/sandende Untergründe) an. Diese Grundierung klebt stark und so kann sie etwas zweckentfremdet verwendet werden, so ist es möglich, Geröllfelder gleich mit der Grundierung zu gestalten und zu fixieren. Ein kleiner Tip am Rande: Bei der Verarbeitung etwas aufpassen, da Tropfen und Kleckse in der Umgebung schwer zu entfernen sind.
Für die farbliche Gestaltung nimmt man dann wasserlösliche Dispersionsfarbe, die man nach seinem gewünschten Farbton hin abtönen kann.
Nachdem die Grundierung getrocknet ist, beginnt man mit der farblichen Gestaltung, in dem man das Gelände komplett mit der Grundfarbe der Geländeformation streicht und diese Trocknen lässt. In meinem Beispiel ein heller Grauton. Dieses lässt man dann trocknen.



Ist die Grundfarbe getrocknet nimmt man eine Kontrastfarbe, heller oder dunkler zur Grundfarbe und trägt die dünn über einem Teil der Geländestruktur auf. Diese lässt man jedoch nur kurz antrocknen und beginnt sie unmittelbar danach mit einem feuchten Schwamm abzuwischen. Mit diesem Arbeitsgang werden die durch die vorhergegangene Strukturierung geschaffen Spalten, Risse und Vertiefungen durch verschieden Kontraste sichtbar und zur Geltung gebracht. Der Arbeitsgang ist so lange auszuführen bis die gewünschten Effekte erreicht wird. Es können auch verschiedene Kontrastfarben "nacheinander gleichzeitig" verwendet werden.


Oben sieht man die fertige Geländestruktur, bestehend aus 2 Teilstücken, die sich durch einfaches Zersägen der Gipsstruktur ergeben. Damit sind dann einfach in zwei ca. 40x60cm grosse Teilstücke wegzuräumen.


Hier ist eine Detailansicht des rechten vorderen Felsen zu sehen. Es ist zu erkennen, dass die Felsoberfläche mit einer leichten grünen Moospatina überzogen ist und sich in den Felsspalten schon Humus angelagert hat.



Das waren meine Anregungen zum Geländebau. Ich wünsche viel Erfolg beim Nachmachen, übernehme aber keinerlei Garantie für das Gelingen oder irgendwelche Schäden.




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Ersterstellung am 13.12.2014. Letztes Update am 13.12.2014.

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