Land der Visionslosen?

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Moderator: Coki

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Coki
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Land der Visionslosen?

Beitrag von Coki »

In einem Browser Online Game, recht erfolgreich aber seit über 1,5 Jahren (von knapp 2 Jahren Existenzdauer) mit grundlegenden Problemen behaftet, haben sich auf Druck der Fans ein Team erfahrener Spieler und Verantwortliche sich hingesetzt und Lösungen erarbeitet, welche letztendlich nix anderes ist als die Rückführung der bisherigen Änderungen sind.

In dem entsprechenden Forum des Spiels, wo ich lange recht aktiv war, war einer meiner gewichtigsten Fragen nach dem Konzept / Vision des Spieles.
Fazit: Es gab / gibt keins.

Auch die oben angedeuteten Änderungen entsprechen keinem Konzept sondern nur einem Wunsch. Die Vision, die den Sinn des Spieles ausmacht, fehlt immer noch.

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Das ist natürlich jetzt nichts elementares, aber in den vielen Diskussionen habe ich immer wieder festgestellt, das die Masse der Menschen richtige Technokraten sind. Sie verwalten etwas, indem sie seine "Funktionen" beherrschen. Sie fühlen sich in dem System so heimisch das sie es nicht Waagen es in Frage zu stellen.

Ein Beispiel mal ein Ausritt in die Poltik.
Wo haben wir in der letzten Monaten / Jahren wirkliche Grundsatzdebatten gehabt in der Politik die mehr waren als Geplänkel. Wo waren die Leute die sich hinstellten und von ihren Visionen für die Zukunft berichteten und wie man diese umsetzt bzw. vermeiden sollte?
Die letzte, und recht kurze, war die der Gen-Debatte.

Auch die Parteien zeichnen sich nicht gerade als Visionär aus, am ehesten wohl die Grünen, die ich dafür auch bewundere, während die FDP eher wie eine Partei wirkt die einen Dogma nachläuft.

Ich denke uns Deutschen geht es schon so lange so gut, sodass wir keine Visionen brauchten. Was wohl dazu führte das wir in der Mehrheit wirklich nur noch reine Verwalter geworden sind und die Visionäre verloren haben.

(Ein Trend den man die letzten 15 Jahre auch im Fantasygenre verfolgen konnte.....)

Coki
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Duncan Idaho
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Beitrag von Duncan Idaho »

Nun, der weltweit vorherrschende Neoliberalismus war ja noch nie für seine Visionen bekannt. Das größte Problem ist halt, daß die Leute lieber die Dinge geschehen lassen als sie selber in die Hand zu nehmen, aber jammern tun sie dann trotzdem, wenn es sie selber treffen sollte.

Meine Maxime ist: Lebe so, daß du anderen ein gutes Vorbild sein kannst. Bis jetzt hat mir das viel mehr freundliche Gesichter eingebracht als die übliche deutsche Verkniffenheit....

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André "Duncan Idaho" Winter

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Beitrag von reven »

Zu viele Köche verderben den Brei. Bei besagten Online Browsergame, welches ich glaube zu kennen, war wohl das Hauptproblem die Einstellung der Entwickler. Sie wollten ein Spiel von Spielern für Spieler machen. Diese Einstellung verpflichtet dazu die Meinung der Spieler einzubinden. Wie in der Politik auch muss man dabei konsensfähig sein. Es gibt Konservative, wie Reformer und auch Liberale, die für alles offen sind. Wie in jeder Demokratie müssen Kompromisse gefunden werden. Das erzeugt bei radikalen Reformern und auch bei radikalen Konservativen das Gefühl des Stillstands bzw. der Verschlechterung, je nachdem auf welcher Seite man ist. Aber welche Alternative hat man denn?

Die klassische Spieleentwicklung sieht so aus, dass das Projektteam ein Konzept aufstellt und dieses realisiert. Vorstellungen der Spieler werden allenfalls durch Fragebögen berücksichtigt. Wie das Spiel dann aber aussieht liegt letzlich beim Projektteam bzw. beim Projektleiter. Für die Spieler bedeutet das: Friß oder Stirb!
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